CHARLYWOOD „Aloadasongs“
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- Published on Thursday, 02 October 2014 22:44
- Written by Fjodor
Das Album lässt gleich von Anfang an mit der zügigen Programmouvertüre „Letdown“ keine Zweifel aufkommen, dass dieser Silberling mit aller Hand Indie Rock - Pferdestärken gespeist wurde. Aufs gerate Wohl, frei nach vorne weg, eröffnen zwei melodiösen Gitarren mit einer locker und leicht vorgetragenen Korrespondenz, was hier in den nächsten 53 Minuten passieren soll: Es wird markant melodiös, verspielt, rasant und der Fahrtwind wird den geneigten Rezipienten im Sog des Windschattens mit sich zerren; auf einen wilden Ritt mit Wiedererkennungswert. Und spätestens als Gesang, Bass und Schlagzeug mit einstimmen, wird klar, diese Einladung wird gerne angenommen. Gesang und Songstruktur verraten sofort, dass Sänger und Band genau wissen was sie tun. „Letdown“ versprüht als gleich diese positive Energie, die später der rote Faden dieses Debüts sein wird, nimmt dich an der Hand, verführt zum Mitsingen und ruhig sitzen bleiben geht gar nicht mehr.
„Tell me Twice“ fügt sich dem nahtlos an, ist spritzig, agil, leidenschaftlich und zeigt vor allem auch eines: Frontmann Andrew Charlewood ist nicht nur ein hervorragender Sänger, er kann auch Geschichten erzählen und seine Musik weiß diese hervorragend zu transportieren. Gute Geschichten in Liedern erkennt der Hörer nämlich immer auch an einer lebendigen, stimulierenden Gesangsmelodie, sie ist immer loyal zum Song, Trägerin und Antreiberin des Aggregats zugleich, man versteht sie einfach, ohne zu wissen. Man nennt das spüren.
Und rasant geht's weiter. „Playback“, die Singleauskopplung mit selbstproduziertem Video, scheint das alles noch zu toppen, ist deshalb auch zu recht Singleauskopplung. Das kreative Schlagzeugspiel, die munteren Bassläufe, die typisch klaren Gitarren, die wie immer für Eigendynamik sorgen und der elegische aber trotzdem mitreißende Gesang, dies alles ist eigentlich hitwürdig. Eine Nummer die es sich verdient hätte, auf sämtlichen Radiostationen rauf und runter gespielt zu werden. Welch Linderung müsste das für alle Ö3-Hörer sein!
Mit „Scars & Bruises“ wird es nun zum ersten mal etwas dezenter. Man kann hier getrost von einer (Indie)Rockballade sprechen. Auch auf die Gefahr hin, hier Inhaltlich einer Redundanz anheim zufallen, hervorzuheben ist vor allem wieder der hohe Wiedererkennungswert der Gesangsmelodie, welche allein als Liebeserklärung, an was oder wen auch immer, standhaft sein könnte.
Es folgen „Right Hand Man“, das mit zurückhaltender Entspanntheit fast unverschämt relaxed und laid-back daher kommt, versetzt mit einer leichten Prise Country; „Testify“ als Korrelat oder gar Opposition (?) dazu gedacht, das mit seiner Coolness und Schwere ein Song zu sein scheint, der nie ohne dunkle Ray-Ban Brille sein Haus verlässt, egal ob Regen oder Sonnenschein, eine Nummer wie ein saucooler Hund; dann „Ordinary One“ das nochmals den Wind aus den Segeln nimmt, vom Gas geht, man befinden sich auf einem Road Trip indie (sic!) Freiheit, man meint förmlich den nun sanfteren Fahrtwind in seinen Haaren zu spüren; mit „A Necessary Lie“ schließen Charlywood an „Testify“ an. Es wird etwas rustikaler und grober um nicht zu sagen bedrohlicher. Mit diesem Song naht etwas unheilvolles, das Fanal zur notwendigen Lüge. Immer ruhig, immer kurz vor dem Ausbruch, seiner Kraft vollkommen bewusst. Die Stimmbänder in Whisky und kalter Asche eingelegt.
Damit ist dieser interessante Mitteilteil des Albums beendet, in dem sich ruhiges mit rauem ablöst. Nun wird mit „Are We Together Yet?“ ein neues akustisches Kapitel aufgeschlagen. Es pfeift ein anderer Wind. Rock 'n' Roll! Are We Together Yet? Diese frage lässt sich nicht besser als mit einer ungeduldigen, kompromisslosen Nummer stellen, in der ein schnelles Schlagzeug mit Cowbell, fetzige Riffs, ein sattes Gitarrensolo und ein Megaphon für den Nachdruck dieser Frage Spalier stehen.
Dann “Ugliest Thing“. Ein emotional zum besten gegebenes Stück, zum verzweifeln schön. Mit „Ballad for the Dreamers“ wird es erstmals etwas bescheidener. Very british, irgendwie Monty- Python-mäßig. Lieb, launisch, humorig, etwas phlegmatisch. „The Chorus“ will man irgendwie böse sein. Ist das die eine Ballade die zu viel ist? Für den Rocker unter den Hörern: Ja, leider! Der Song für sich selber ist solides Handwerk. Doch beschleicht einem ein Gefühl, dass seit Mitte des Albums der Fahrtwind zu sehr nachgelassen hat. Das stört natürlich nicht jeden. Den Verfasser dieser Zeilen schon.
Schlussendlich steht „Run Towards the Truck“ für das beeindruckende und pompöse Ende dieses musikalischen Road Trips und für das hohe musikalische Niveau sämtlich involvierter Protagonisten. Mit viel Groove und Swing zeigt es noch einmal die Vielfältigkeit der vier Musiker und setzt einen Schlusspunkt wie er am Ende einer Reise sein soll. Es ist dies ein akustischer Schluss- und Höhepunkt zugleich. Alles in allem ein buntes Meisterwerk das Charlywood hier abliefern, das gekonnt den Drahtseilakt zwischen den Genres schafft und dabei den Roten Faden nie verliert, immer Indie Rock bleibt. Eine Breitseite gegen den „intellektuellen“, grauen Indiebrei der von hiesigen Radiostationen Teils geboten wird. Ton gewordene Philanthropie. Barrock und doch bescheiden. Voller Talent.
Erscheinungsdatum: 19.09.2014
Label: unsigned
1. Letdown 3:54
2. Tell Me Twice 3:53
3. Playback 4:08
4. Scars & Bruises 3:17
5. Right Hand Man 4:14
6. Testify 3:53
7. Ordinary One 4:36
8. A Necessary Lie 5:10
9. Are We Together Yet? 3:08
10. Ugliest Thing 2:58
11. Ballad for the Dreamers 4:00
12. The Chorus 4:13
13. Run Towards the Truck 5:48
www.facebook.com/charlywoodtheband?fref=ts
FLYING COLORS "Second Nature"
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- Published on Saturday, 27 September 2014 14:20
- Written by Joe Kulmesch
Ring frei für Runde zwei! Die fünf Ausnahmemusiker rund um Ausnahmegitarrero STEVE MORSE haben sich wieder zusammengefunden, um kräftig nachzulegen, wobei ihr nunmehr 2. Studio-Album zum Großteil in der Cyberwelt des Internets entstanden ist. Laut MIKE PORTNOY (Drums/Voc), wurde fleißig via Skype komponiert und arrangiert, bevor es zuerst nach Nashville in das Studio von NEAL MORSE (Keys/Voc) ging um die ersten vier Songs und sechs Monate später, die restlichen fünf Songs in Portnoy's Studio in Pennsylvania aufzunehmen.
Wer sich nun die Frage stellt: "Kann denn auf diese Weise gute Musik entstehen?", dem sei gesagt: "Hell yes!"
Schon der erste Titel "Open Up Your Eyes" klingt wie die Einladung in eine fantastische Welt. Der angenehm warme Klang des Pianos gleich zu Beginn, der sanfte, äußerst geschmackvolle Einsatz von STEVE MORSE an der Gitarre, das wohltuend virtuose Bass-Spiel von DAVE LA RUE, und der unverkennbare Stil MIKE PORTNOYs am Schlagzeug dürften keinen Progrock-Freund enttäuschen. Das Arrangement ist durchdacht und spannt den Bogen in ausgewogenem Maße, bis sich die Wogen bei 3:58 etwas glätten, um Platz zu machen für den Einsatz von CASEY MC PHERSON (Voc/Guitar).
"Mask Machine", welcher auch gleich die erste Single-Auskopplung darstellt, könnte man fast schon als Meisterstück des Eklektizismus bezeichnen, und wird den einen oder anderen Hörer stellenweise durchaus an MUSE erinnern.
"Bombs away" wiederum betört das Gehör mit Panorama-Spielchen der Gitarren. STEVE MORSE lässt seinen Gefühlen in weiterer Folge freien Lauf, getreu seinem Stil mit reichlich Stringskipping Einsätzen, immer wieder durchsetzt von Chromatik-Läufen, die er auf seiner Ernie Ball Music Man Signature-Gitarre eindrucksvoll in Szene zu setzen weiß.
FLYING COLORS sind aber auch Meister der ruhigen Töne, wie "The Fury Of My Love" und "Peaceful Harbor" beweisen. Dabei geht vor allem "Peaceful Harbor" unter die Haut. Sehr "irisch" angehaucht baut sich dieses Stück nach und nach auf, und lässt unvermittelt Bilder im Kopf entstehen. Besonders einprägsam ist die Melodie, die, getragen von McPhersons Gesang, sich bis zum Ende mit einem Gospel-Chor steigert, der dann auch den Schlussteil des Songs einläutet, und Morse reichlich Fläche für ein episches Gitarren-Solo bietet. Sicher einer der besten Songs auf "Second Nature".
Wenn man sich den Background der einzelnen Musiker vor Augen führt, dann liegt es auf der Hand, dass diese Mischung aus musikalischer Genialität, gepaart mit den außergewöhnlichen Persönlichkeiten der Musiker, sowie gekonnter Zurückhaltung, nur ein solides Werk hervorbringen konnte.
"Second Nature" kann die hohen Erwartungen, die wir alle in das Nachfolgealbum zum starken Debut gesetzt haben, voll erfüllen. FLYING COLORS... eine SUPERGROUP, die man nur weiterempfehlen kann!
Erscheinungsdatum: 26. September 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)
1. Open Up Your Eyes 12:24
2. Mask Machine 6:07
3. Bombs Away 5:02
4. The Fury Of My Love 5:12
5. A Place In Your World 6:32
6. Lost Without You 4:40
7. One Love Forever 7:21
8. Peaceful Harbor 7:14
9. Cosmic Symphony 11:53
http://flyingcolorsmusic.com/
JOE BONAMASSA "Different Shades of Blue"
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- Published on Monday, 22 September 2014 21:15
- Written by Richman
Das muss JOE BONAMASSA erst einmal einer nachmachen. Sieht man sich an, was der im Jahre 1977 geborene Künstler allein in den letzten Jahren alles veröffentlicht hat, dann ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Tom Scholz auf einen Besuch und ein paar Tipps bei ihm vorbeikommt.
Erst unlängst erschien mit "Live in Amsterdam", eingespielt und aufgenommen mit der großartigen BETH HART (zur Review), ein starkes Lebenszeichen des Gitarristen. Und kaum eine Platte des Genres, auf der Bonamassa nicht auch einen Auftritt als Gastsolist hat. Selbst sein Ausstieg bei der BLACK COUNTRY COMMUNION ist spätestens seit dem genialen Debut-Album von CALIFORNIA BREED vergessen.
Widmete sich Bonamassa auf vorangegangenen Veröffentlichungen vielen Klassikern, griff der Gitarrist auf "Different Shades of Blue" wieder selbst zur Feder, und beweist damit, dass er auch als Songwriter eine mehr als gute Figur macht. Zur Seite standen ihm dabei Kaliber wie beispielsweise Jonathan Cain von JOURNEY, James House und Jerry Flowers.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: ob LED ZEPPELIN Retro Rocker (“Oh Beautiful“), Funk-Kracher à la JOHN BUTLER („Love Ain't A Love Song“), oder Blues Stampfer („Living On The Moon“, „I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues“) – alles dabei, was das Herz des Bonamassa Fans begehrt. Genial auch die Bläsersektion auf „Living On The Moon“ und „Trouble Town“.
Die Gitarrenarbeit ist, wie könnte es anders sein, einmal mehr vom Allerfeinsten. Man hat auch den Eindruck, als hätte die Zusammenarbeit mit Hart auf seine Gesangsperformance abgefärbt. "Different Shades of Blue" zeugt vor allem davon, dass Bonamassa als Sänger gereift ist, und sich als Künstler weiterentwickelt hat.
Es grenzt schon an ein Wunder, dass bei der Masse an Veröffentlichungen nicht die Qualität leidet. Im Gegenteil. JOE BONAMASSA verleiht dem Wort Kreativitätsschub eine neue Bedeutung. "Different Shades of Blue" erfindet das vielzitierte Rad zwar nicht neu, ist aber ein Album, das man gerne von vorne bis hinten immer wieder in einem Rutsch durchhören wird wollen. Wir wollen uns daher dem Lob vieler schreibender Kollegen anschließen, und dürfen vermelden, dass "Different Shades of Blue" Bonamassas wohl ausgereiftestes Album ist.
Erscheinungsdatum: 19. September 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)
1. Hey Baby (New Rising Sun)
2. Oh Beautiful!
3. Love Ain't A Love Song
4. Living On The Moon
5. Heartache Follows Wherever I Go
6. Never Give All Your Heart
7. I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues
8. Different Shades Of Blue
9. Get Back My Tomorrow
10. Trouble Town
11. So, What Would I Do
SLASH „World On Fire“
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- Published on Saturday, 13 September 2014 14:30
- Written by Richman
„World On Fire“ - treffender hätte man den Titel für SLASHs drittes Soloalbum nun wirklich nicht wählen können. SLASH, Myles Kennedy (Vocals), Todd Kerns (Bass) und Brent Fitz (Drums) kredenzen uns auf SLASHs drittem Soloalbum 17 Songs mit einer Spielzeit von gut und gerne 80 Minuten. Wow. Das kann was.
Produziert wurde der Kracher von Mike „Elvis“ Baskette (ALTER BRIDGE, IGGY POP) im Barbarossa-Studio in Orlando, und im NRG-Studio in Los Angeles. Wie nicht anders zu erwarten war, hat Baskette der Truppe einen Bombensound verpasst.
Im Gegensatz zum Vorgängeralbum wurde auf dem neuen Longplayer den einzelnen Bandmitgliedern mehr Raum zur Entfaltung eingeräumt. Und das hört man der Platte auch an: Spielfreude und Leidenschaft sind Trumpf!
Anspieltipps zu nennen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Befinden sich doch fast nur Volltreffer auf dem Album. Von der ersten Note an wird die Endstufenröhre in die Sättigung gerockt, dass es eine wahre Freude ist. Mit dem Titelsong, „Shadow Life“ und „Automatic Overdrive“ zünden Slash & Co gleich zu Beginn einen Hat-trick an Granaten, die ihren Platz auf jeder Setlist finden werden müssen, will Slash nicht mit lautem Geschimpfe von der Bühne gejagt werden. Und was soll man zu Songs wie „Stone Blind“, „Bent to Fly“ oder „Shadow Life“ sagen, außer das sie fortan lichterloh am Rockfirmament wetterleuchten werden ...
Fazit: Voll auf die Zwölf! „World On Fire“ ist ein Arschtritt sondergleichen, und mit Sicherheit eines der Album des Jahres 2014. Musik, die durch Leidenschaft und Herzblut begeistern kann. Genug der Worte. Denn dieses Album gehört gehört. Jetzt.
Wir freuen uns jedenfalls schon auf SLASHs Wien Konzert in der Stadthalle am 19. November!
Erscheinungsdatum: 12. September 2014
Label: Roadrunner Records (Warner)
1. World On Fire [Explicit] 4:31
2. Shadow Life 4:00
3. Automatic Overdrive 3:35
4. Wicked Stone 5:27
5. 30 Years To Life 5:08
6. Bent To Fly 4:56
7. Stone Blind 3:50
8. Too Far Gone 4:07
9. Beneath The Savage Sun 5:48
10. Withered Delilah 3:10
11. Battleground 6:59
12. Dirty Girl 4:14
13. Iris Of The Storm 4:00
14. Avalon 3:00
15. The Dissident 4:26
16. Safari Inn 3:26
17. The Unholy 6:48
http://slashonline.com/
JACK WHITE "Lazaretto"
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- Published on Sunday, 07 September 2014 11:31
- Written by Richman
Erst unlängst haben sich JACK WHITE, die französische Seite La Blogothèque und Regisseur Colin Solal Cardo zusammengetan, um einige unplugged Versionen von Whites Songs aufzunehmen. Erschienen ist das Ganze jetzt Anfang September (siehe Video oben). Darunter auch eine Nummer des im Juni erschienen zweiten Soloalbums des Rockbarden – „Entitlement“. Grund genug, sich mal JACK WHITEs zweites, im Juni erschienes Soloalbum anzuhören.
Der Mann, der kein Handy besitzt, und seine Kinder angeblich nur mit Holzspielzeug spielen lässt, dafür aber eine eigene Plattenfirma - THIRD MAN RECORDS - sein Eigen nennt, hat mit seinem zweiten Soloalbum seit dem im April 2012 erschienen „Blunderbuss“ wieder ein starkes Statement abgeliefert.
Inspiriert wurde „Lazaretto“ unter anderem von Kurzgeschichten, die White im Alter von 19 Jahren geschrieben, und während des Entstehungsprozesses zum neuen Album auf seinem Dachboden gefunden hat. Rund achtzehn Monate haben das Songwriting und die Aufnahmen für das neue Album in Anspruch genommen. Gewidmet ist das Album – siehe auch der Opener „Three Women“ - drei feministischen Pionieren in den USA: der im Jahre 2012 verstorbenen Veteranin des Ersten Weltkriegs Florence Green; der amerikanischen Anarchistin und Schriftstellerin Voltairine de Cleyre; und "Amazing" Grace Hopper, einer US-amerikanischen Informatikerin und Computerpionierin, die auch Flottillenadmiralin der US Navy Reserve war.
Musikalisch ist „Lazaretto“ eine wahre Fundgrube kaputter Gitarrensounds. Man höre da nur in den Titelsong, oder das umwerfende „Would You Fight For My Love?“ hinein. Experimentierfreude wird, so wie beispielsweise auf „High Ball Stepper“ groß geschrieben. Überhaupt bietet das Album eine inspirierende Auswahl an Gitarrenklängen, die eine ziemlich große Bandbreite, angefangen mit Fuzzorgien („High Ball Stepper“), bis hin zur Slide Gitarre („I Think I Found The Culprit“), abdecken.
Und wenn jetzt jemand sagt, dass das ja genauso wie die WHITE STRIPES klingt, nur eben mit einer Fünfmannbandbesetzung anstelle eines Duos, dann hat man damit wohl nicht ganz unrecht. Auch wenn „Lazaretto“ für unsere Begriffe ruhig noch etwas kaputter, brachialer, und ungestümer hätte ausfallen können, finden sich auf dem Album viele Kleinode der leiseren Töne, so wie der großartige Song „Entitlement“ mit seinen Lap Steel Klängen, und seinem treffenden Text. Unterm Strich ist „Lazaretto“ ein gutes zweites Soloalbum eines der kreativsten Musiker unserer Tage geworden, das abermals mit tollen Gitarrensounds und einigen sehr guten Songs aufwarten kann.
Erscheinungsdatum: 6. Juni 2014
Label: Xl/Beggars Group (Indigo)
1. Three Women 3:57
2. Lazaretto 3:39
3. Temporary Ground 3:13
4. Would You Fight For My Love? 4:09
5. High Ball Stepper 3:52
6. Just One Drink 2:36
7. Alone In My Home 3:27
8. Entitlement 4:06
9. That Black Bat Licorice 3:50
10. I Think I Found The Culprit 3:49
11. Want and Able 2:34