FLYING COLORS "Second Nature"
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- Category: Reviews
- Published on Saturday, 27 September 2014 14:20
- Written by Joe Kulmesch
Ring frei für Runde zwei! Die fünf Ausnahmemusiker rund um Ausnahmegitarrero STEVE MORSE haben sich wieder zusammengefunden, um kräftig nachzulegen, wobei ihr nunmehr 2. Studio-Album zum Großteil in der Cyberwelt des Internets entstanden ist. Laut MIKE PORTNOY (Drums/Voc), wurde fleißig via Skype komponiert und arrangiert, bevor es zuerst nach Nashville in das Studio von NEAL MORSE (Keys/Voc) ging um die ersten vier Songs und sechs Monate später, die restlichen fünf Songs in Portnoy's Studio in Pennsylvania aufzunehmen.
Wer sich nun die Frage stellt: "Kann denn auf diese Weise gute Musik entstehen?", dem sei gesagt: "Hell yes!"
Schon der erste Titel "Open Up Your Eyes" klingt wie die Einladung in eine fantastische Welt. Der angenehm warme Klang des Pianos gleich zu Beginn, der sanfte, äußerst geschmackvolle Einsatz von STEVE MORSE an der Gitarre, das wohltuend virtuose Bass-Spiel von DAVE LA RUE, und der unverkennbare Stil MIKE PORTNOYs am Schlagzeug dürften keinen Progrock-Freund enttäuschen. Das Arrangement ist durchdacht und spannt den Bogen in ausgewogenem Maße, bis sich die Wogen bei 3:58 etwas glätten, um Platz zu machen für den Einsatz von CASEY MC PHERSON (Voc/Guitar).
"Mask Machine", welcher auch gleich die erste Single-Auskopplung darstellt, könnte man fast schon als Meisterstück des Eklektizismus bezeichnen, und wird den einen oder anderen Hörer stellenweise durchaus an MUSE erinnern.
"Bombs away" wiederum betört das Gehör mit Panorama-Spielchen der Gitarren. STEVE MORSE lässt seinen Gefühlen in weiterer Folge freien Lauf, getreu seinem Stil mit reichlich Stringskipping Einsätzen, immer wieder durchsetzt von Chromatik-Läufen, die er auf seiner Ernie Ball Music Man Signature-Gitarre eindrucksvoll in Szene zu setzen weiß.
FLYING COLORS sind aber auch Meister der ruhigen Töne, wie "The Fury Of My Love" und "Peaceful Harbor" beweisen. Dabei geht vor allem "Peaceful Harbor" unter die Haut. Sehr "irisch" angehaucht baut sich dieses Stück nach und nach auf, und lässt unvermittelt Bilder im Kopf entstehen. Besonders einprägsam ist die Melodie, die, getragen von McPhersons Gesang, sich bis zum Ende mit einem Gospel-Chor steigert, der dann auch den Schlussteil des Songs einläutet, und Morse reichlich Fläche für ein episches Gitarren-Solo bietet. Sicher einer der besten Songs auf "Second Nature".
Wenn man sich den Background der einzelnen Musiker vor Augen führt, dann liegt es auf der Hand, dass diese Mischung aus musikalischer Genialität, gepaart mit den außergewöhnlichen Persönlichkeiten der Musiker, sowie gekonnter Zurückhaltung, nur ein solides Werk hervorbringen konnte.
"Second Nature" kann die hohen Erwartungen, die wir alle in das Nachfolgealbum zum starken Debut gesetzt haben, voll erfüllen. FLYING COLORS... eine SUPERGROUP, die man nur weiterempfehlen kann!
Erscheinungsdatum: 26. September 2014
Label: Mascot Label Group (rough trade)
1. Open Up Your Eyes 12:24
2. Mask Machine 6:07
3. Bombs Away 5:02
4. The Fury Of My Love 5:12
5. A Place In Your World 6:32
6. Lost Without You 4:40
7. One Love Forever 7:21
8. Peaceful Harbor 7:14
9. Cosmic Symphony 11:53
http://flyingcolorsmusic.com/