SAXON - Arena Wien - 11. Juni

Ein SAXON Konzert ist ja eigentlich, solange man denken kann, immer schon eine sichere Bank gewesen. Seit 1976, also fast schon vier Jahrzehnte lang, sind die Mannen aus Barnsley irgendwo zwischen Sheffield und Leeds nun schon aktiv. Mit Alben wie „Strong Arm of the Law“ und „Wheels of Steel“ gehörten sie zu den Mitbegründern der New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM), die ja in den letzten Jahren mit ihren True-Metal Epigonen eine Renaissance sondergleichen erfahren hat. Immerhin, von den  Gründungsmitgliedern noch dabei: Sänger Peter „Biff“ Byford und Gitarrist Paul Quinn, mit dem wir auch ein Interview führen durften. Es war daher nur legitim, sich wieder einmal die „Elder Statesmen of Rock“ anzuhören. Nicht zuletzt weil man diesmal mit einem starken neuen Album - „Sacrifice“ - im Gepäck aufwarten konnte.

 

© Georg Marlovics

 

Einmalig fűr das Wien Konzert konnte man die BOOZEHOUNDS OF HELL als Support gewinnen, die als erste Supportband an diesem Abend einheizen sollten. Wie der Name schon sagt, wollen die Höllenhunde nicht allzuernst genommen werden. Ein kühles Bierchen ist hier Teil des Programms. So konnten die Jungs mit ihrer MOTÖRHEADlastigen Ausrichtung durchaus das anfänglich noch spärlich vertretene Publikum für sich gewinnen.  Der reguläre Toursupport AC ANGRY gefiel im Anschluss vor allem durch die starke Saitenfraktion. Irgendwo zwischen TURBONEGRO, DANKO JONES und den eben zitierten MOTÖRHEAD waren AC ANGRY ein durchaus passender Support für die laufende Tour. Einzig der Gesang könnte hier noch etwas Eigenständigkeit und Arbeit vertragen.

 

 

 

© Georg Marlovics

 

Als gegen 22:00 Uhr die Mannen rund um Biff Byford mit dem Titeltrack der neuen Langrille die Bühne enterten, war schon nach wenigen Takten klar, dass sich der Eintrittspreis auch diesmal voll und ganz gerechnet hatte. Insgesamt 320 zahlende Gäste hatten sich an diesem Dienstag, den 11. Juni, in der Wiener Arena eingefunden, um den Klängen des starken neuen Longplayers und den Klassikern zu lauschen. SAXON präsentierten sich in bester Spiellaune. Ganze sechs! - von insgesamt achtzehn Nummern - kamen an diesem Abend von der neuen Platte. Langjährige Fans dankten es von Herzen, waren doch viele dabei, die die Angelsachsen schon mehr als nur einmal live gesehen hatten und so für die Abwechslung in der Setlist ganz dankbar waren.

 

 

© Georg Marlovics

 

Und so ergab sich ein gelungener Mix aus altem und neuem Material, bei dem Kracher wie „Sacrifice“ oder das eingängige „Guardians of the Tomb“ sich mit Klassikern wie „Wheels of Steel“ oder „747 Strangers in the Night“ abwechselten. Für Überaschung sorgten dann aber auch Nummer wie „Conquistador“ oder „Got to Rock“, die nicht immer unbedingt auf einer SAXON Setlist stehen. Der Mixer drehte die P.A. Anlage bis zum Anschlag auf. Nicht das erste Mal, dass einem bei einem SAXON Konzert gehörig die Gehörgänge durchgepustet wurden. Laut sollte man es ja nicht sagen, aber hier wäre ein etwas weniger and Dezibeln wohl ein etwas Mehr an Transparenz gewesen.

 

 

© Georg Marlovics

 

Dass Byford ein alter Profi im motivieren des Publikums ist, bewahrheitete sich auch an diesem Abend wieder, als die Menge bei Nummern wie „Wheels of Steel“ und der Zugabe „Denim and Leather“ lauthals mitsang. Eine gute Song-Auswahl, wenn auch von einigen Zuschauern "Crusader" schmerzlich vermisst wurde. Alles in allem ein gutes Konzert, das den Klassikerstatus dieser Formation einmal mehr unterstrich. Es gehoert schon einiges an Durchhaltevermoegen dazu, auch nach fast vier Jahrzehnten im Geschäft immer wieder ein so hohes Qualitätsniveau mit immer wieder guten neuen Songs halten zu können. Bravo.

 

Setlist (ohne Gewähr)

Sacrifice

Wheels of Terror

Power and the Glory

Heavy Metal Thunder

Belfast

(auf Wunsch)

Got to Rock

Night of the Wolf

Conquestador

Drum Solo

Iron Wheels (Acoustic)

Solid Ball of Rock

Stand Up and Fight

Strong Arm of The Law

Dallas 1 P.M.

Guardians of the Tomb

747 Strangers in the Night

Wheels of Steel

 

Zugaben

Denim & Leather

Princess of the Night

© Georg Marlovics