UMPHREY'S McGEE "The London Session"






Während UMPHREY'S McGEE in kontintental-europäischen Breitengraden noch eher unbekannt sind, hat sich die Formation in den USA als Teil der sogenannten Jam-Band Szene einen exzellenten Ruf erspielt, und gehört so ziemlich mit zum Besten, was es auf diesem Gebiet derzeit zu bestaunen gibt.



Die 1997 in South Bend, Indiana, gegründeten UMPHREY'S McGEE legen uns mit "The London Session" ihr neuntes Studioalbum vor. Nach dem im Jahre 2014 erschienen „Similar Skin“ ist „The London Session“ das zweite auf dem bandeigenen Label Nothing Too Fancy Music erschiene Werk.



UMPHREY'S McGEE spielen im Schnitt mehr als 100 Konzerte jährlich, und haben mehr als dreieinhalb Millionen Tracks online verkauft. Dementsprechend legendär sind die Live Mitschnitte der Band. Die sich immer wieder abwechselnde Setlist kann es locker mit der Vielseitigkeit von Bands wie GOV’T MULE aufnehmen. Hier lohnt mal ein Blick auf deren Website, um sich ein Bild davon zu machen, welch unglaubliches Repertoire die Musiker abzurufen im Stande sind.



Der Stil der US-Amerikaner fällt, wenn man den Rezensenten jenseits des großen Teichs glauben darf, unter die Kategorie "Progressive Improvisation", oder kurz "Improg". Dazu zählen sich immer wieder verändernde Setlists, Improvisationen als Teil des Konzepts, zwei Sets pro Auftritt, oder eine Open Taping Policy - will heißen - jeder darf mitschneiden.


Aufgenommen wurde das Album im legendären Studio Two an der Abbey Road. Ganze zwölf Stunden hatte die Band das Studio gebucht, und an einem einzigen Arbeitstag zehn Tracks aufs Band gebannt. Das wollen wir mal effizient nennen. Nicht alle Songs auf "The London Session" sind neu. So wurden beispielsweise Tracks wie das im Jahr 2014 erschiene „No Diablo“ oder „Plunger“ neu eingespielt. Auch eine Coverversion von  „I Want You (She is so heavy)“, eine Verneigung vor dem legendären Studio und den BEATLES,  hat man aufs Album gepackt. Darüber hinaus wurden auch viele Songs aufgenommen, die bisher nur Live gespielt worden waren. Bei anderen wiederum wurden neue Arrangements ausprobiert.


Tracks wie “Eat”, “Plunger,” “Out Of Order” oder “I Want You (She’s So Heavy)” wurden dabei in einem einzigen Take aufgenommen. Das spricht für die unglaubliche Klasse dieser Musiker - allen voran Sänger und Gitarrist Brendan Bayliss, und die beiden anderen Mitglieder der Saitenfraktion Jake Cinninger (Gitarre, Vocals), und Bassist Ryan Stasik. Alle zusammen sind dermaßen ausgereifte Musiker und Meister ihres Fachs, dass es eine wahre Freude ist, ihrem Spiel und musikalischen Ideen und Spannungsbögen konzentriert zu folgen.  Niemals aufdringlich, beherrschen die Musiker ein beeindruckendes Repertoire an Techniken. Dabei gelingt es ihnen vorzüglich, ihren eigenen, unverkennbaren Stil zu etablieren. Man höre nur mal in „Out of Order“ hinein, um zu wissen, was wir meinen.  Das Ergebnis als sehr gelungen zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahres.



Kein Wunder, dass UMPHREY'S McGEE  sich jenseits des Atlantiks eine Fangemeinde erspielt haben, die die Band in fast schon religiösem Ausmaß verehrt. Genregrenzen kennt das Sextett nicht. Sei es Rock, Jazz, Folk oder Pop. Die Musik von UMPHREY'S McGEE  bietet ein Füllhorn an Spontaneität und Ideen.  Erlaubt ist, was Spaß macht. "The London Session" ist ein großartiges Album von großartigen Vollblutmusikern.  UMPHREY'S McGEE  setzen mit „The London Session“ einmal mehr ein starkes musikalisches Ausrufungszeichen. Reinhören. Man wird es nicht bereuen!



Erscheinungsdatum: 7. April 2015
Label: Nothing Too Fancy

1. Bad Friday     3:45    
2. Rocker Part 2     6:32    
3. No Diablo     4:22    
4. Cut the Cable     3:33    
5. Out Of Order     7:14    
6.  Glory     3:59    
7.  Plunger     6:28    
8.  Comma Later     4:38    
9.  Eat     4:24    
10. I Want You (She's So Heavy)     5:56

http://umphreys.com