MARTY FRIEDMAN "Inferno" vs. GUS G "I Am The Fire"
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- Category: Reviews
- Published on Wednesday, 11 June 2014 20:08
- Written by Richman
Shred-Alarm! MARTY FRIEDMAN und GUS G waren erst kürzlich gemeinsam im Zuge der „Guitar Universe 2014“ Europatournee auf der Bühne zu bewundern. Leider machte diese einen weiten Bogen um die Alpenrepublik. Mit dabei hatte ein jeder sein neues Solo-Album. Für uns ein Grund, sich beide Alben einmal genauer anzuhören. Verfolgen doch beide Künstler nicht zuletzt mittels zahlreicher Auftritte von Gastmusikern ähnliche Ansätze, um ihre Musik unter die Leute zu bringen.
Fast drei Jahre sind seit MARTY FRIEDMANs letzter CD "Tokyo Jukebox 2" aus dem Jahre 2011 verstrichen. Unvergessen die Zeiten, in denen Friedman mit JASON BECKER unter dem Namen CACOPHONY erschienen Alben "Speed Metal Symphony" (1987) und "Go Off !" (1988) Shred-Geschichte geschrieben hat.
Mit "Inferno" liegt uns nun der neue Longplayer des in Japan lebenden Musikers vor. Aufgenommen wurde „Inferno“ in L.A. von Chris Rakestraw (CHILDREN OF BODOM, DANZIG). Am Mischer saß Jens Bogren (OPETH, AMON AMARTH). Die raue Note merkt man dem Album von der ersten bis zur letzten Note an. So eine Breitseite hätten wir nicht erwartet. Das Album geizt dabei, wie könnte es auch anders sein, nicht mit Hochgeschwindigkeitsläufen, und technischen Kabinettstücken, die jedem Gitarristen die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Als Gastmusiker konnte Friedman Saitenakrobaten wie Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM), REVOCATION-Sechssaiter David Davidson, Jorgen Munkeby von SHINING, oder das Flamenco-Metal-Akustik-Duo Rodrigo Y Gabriela gewinnen.
Friedman macht auf schweißtreibenden Tracks, so wie zum Beispiel „Meat Hook“, mit seinem genial progressiven Saxofon Einlagen, dem Opener „Inferno“, oder dem von DANKO JONES eingesungenen „I Can’t Relax“, keine Gefangenen.
Die Langrille ist ein starkes Statement eines Gitarristen, der mit diesem Album eigenen Aussagen zufolge seine künstlerischen Grenzen ausloten wollte. Und so klingt es auch.
Etwas eingängiger geht es hingegen auf GUS Gs „I Am The Fire“ zu. Während Ozzy Osbourne gerade mit BLACK SABBATH einen zweiten Frühling durchlebt, ließ sich sein Gitarrist nicht lumpen, und packte seine Kreativenergie in ein saustarkes Soloalbum, das mit einer ansehnlichen Liste an Gaststars auftrumpfen kann, so zum Beispiel Mats Levén (CANDLEMASS, ex-YNGWIE MALMSTEEN/THERION), Michael Starr (STEEL PANTHER), Jeff Scott Soto (ex-JOURNEY, TRANS-SIBERIAN-ORCHESTRA), Tom S. Englund (EVERGREY), oder Billy Sheehan sind nur einige der Stars, die der Grieche um sich scharen konnte.
Besonders gefallen können die von Mats Leven eingesungenen Songs, allen voran der Opener „My Will Be Done“, das eines der stärksten Soli der Platte zu bieten hat, und das fetzige „Blame It On Me“. Mit letzterem und der Single „I Am the Fire“ hat GUS G sogar kleine Hits am Start.
Fazit: Schwer zu sagen, wer von den beiden dieses Jahr den Preis für das Album des Jahres mit den meisten Sechzehntel Noten abräumen wird. Wahrscheinlich geht die Trophäe nach Japan. Beide sind jedenfalls gelungene Statements absoluter Ausnahme-könner, deren technische Fähigkeiten jenseits des Atlantiks gerne mit dem Attribut "jaw-dropping" versehen werden. Schlussendlich zählen aber immer die Songs, und da haben beide einige gute Pfeile im Köcher. Während GUS G mit den eingängigeren Kompositionen aufwarten kann, hat MARTY FRIEDMAN wohl das progressivere Album am Start. Wie so oft Geschmackssache. Am besten man kauft sie beide.
MARTY FRIEDMAN "Inferno"
Erscheinungsdatum: 23. Mai 2014
Label: Metal Blade (Sony Music)
1. Inferno 5:42
2. Resin 4:37
3. Wicked Panacea 3:03
4. Steroidhead 3:17
5. I Can't Relax 3:15
6. Meat Hook 3:36
7. Hyper Doom 1:54
8. Sociopaths 6:13
9. Lycanthrope 4:03
10. Undertow 4:21
11. Horrors 6:49
12. Inferno (Reprise) 1:56
http://www.martyfriedman.com
GUS G "I Am The Fire"
Erscheinungsdatum: 14. März 2014
Label: Century Media (Universal Music)
1. My Will Be Done [feat. Mats Leven] 3:14
2. Blame It On Me [feat. Mats Leven] 3:22
3. I Am The Fire 3:14
4. Vengeance [feat. David Ellefson] 4:25
5. Long Way Down [feat. Alexia Rodriguez] 3:01
6. Just Can't Let Go [feat. Jacob Bunton] 3:58
7. Terrified [feat. Billy Sheehan] 3:13
8. Eyes Wide Open [feat. Mats Leven] 4:18
9. Redemption [feat. Michael Starr] 4:14
10. Summer Days [feat. Jeff Scott Soto] 3:47
11. Dreamkeeper [feat. Tom S. Englund] 4:44
12. End Of The Line [feat. Mats Leven]
http://www.gusgofficial.com/