SUMMER BLUES FESTIVAL - St. Pölten - 26. Juli 2014

 

Am 26. Juli 2014 fand heuer bereits zum zwölften Mal das Summer Blues Festival am Ratzersdorfer See in St.Pölten statt. Rund eintausend bluesbegeisterte Fans aus ganz Österreich hatten sich an diesem Sommertag eingefunden, um den Klängen heimischer und internationaler Acts zu lauschen, darunter das ROBERT F.G. HACKER TRIO, die MIKA STOKKINEN Band mit STELLA JONES, die MOJO BLUES BAND, sowie als Headliner die schwedische Band TRICKBAG.

 

 

 

Der Wettergott hatte, soviel vorweg, ein Einsehen, und bescherte den zahlreich angereisten Besuchern abermals einen perfekten Sommermusik-Abend.  Auch heuer hatten die Organisatoren rund um Mastermind Charlie Furthner, sowie Mika Stokkinen und dem Team des Büro V ganze Arbeit geleistet, und warteten mit einer perfekten Organisation auf. Ein besonders dickes Lob an dieser Stelle an den Mischer, der für perfekte Beschallung sorgte.


 

 

Eröffnet wurde der Abend mit dem ROBERT F.G. HACKER TRIO , das mit seinem mitreißenden Swing und bluesigen Groove, der mit Elementen des RagTime und des Boogie Woogie gespickt war, für eine gelungene Einstimmung sorgte. Gegründet vor zwei Jahren, hat sich Robert F.G. Hacker, der übrigens auch in Siggi Fassl’s “Tribute to Jerry Lee Lewis”-Band spielt, mit seiner neuen Formation weit über Wien hinaus bereits einen Namen gemacht. 

 

 

 

Nach einer kurzen Umbaupause hieß es dann Vorhang auf für die MIKA STOKKINEN Band, die sich mit STELLA JONES stimmgewaltige Unterstützung auf die Bühne geholt hatte. Begleitet wurde Mika von Hermann Aigner am Schlagzeug, Andi Hadl am Kontrabass, Gerry Lülik an der Mundharmonica und Stefan Haslinger am Piano und an der Hammond Orgel. Es war eine Freude, der Formation zu lauschen. Nicht zu kurz kam beim Set auch die gemeinsame Liebe für den Soul, und so wurde folgerichtig verschiedensten Vertretern des Genres, wie beispielsweise SOLOMON BURKE, Tribut gezollt.

 

Immer wieder Sympathieträger par excellence ist Mika Stokkinen, der nicht nur als Gitarrist begeistern konnte, sondern mit seiner umgänglichen und gewinnbringenden Art einen tollen Job als Moderator des Abends machte.

 

 

 

 

Die MOJO BLUES BAND, die auch heuer wieder ein ausgezeichneter Gastgeber war, bewies einmal mehr, dass die Band zu DEN Aushängeschildern österreichischer Blues Musik gehört. Es ist kein großes Geheimnis: dass Mastermind Erik Trauner heuer wieder auf der Bühne stand, war keine Selbstverständlichkeit. Nach seinem Herzinfarkt hat der Künstler wieder zu alter Form gefunden. Mit einem neuem Album „Walking The Bridge“ im Gepäck, war wohl auch dieses Jahr wieder ein Großteil des Publikums nur wegen der MOJO BLUES BAND gekommen, um deren Mix aus Chicago Blues, R&B und Country-Blues zu hören. Wie immer, und dies sei an dieser Stelle nicht leicht dahingesagt, ist die Formation eine sichere Bank. Tolle Musiker von Weltklasseformat.

 

 

 

 

 

 

Den krönenden Abschluß bildeten an diesem Abend die Schweden TRICKBAG, die mit ihrem Power-Blues ordentlich Dampf machten, das Publikum aber erst mal für sich gewinnen mussten. Es bedurfte da schon einiger Versuche des charismatischen Frontmanns Tommy Moberg, um die Leute zum Tanzen zu animieren, was dann aber auch recht schnell gelang, und nach einer Aufwärmphase für einen gefüllten Bereich vor der Bühne sorgte.

 

 

 

Seit zwanzig Jahren begeistern TRICKBAG bereits das Puplikum in Skandinavien, Europa, und den USA. Toll, dass die Veranstalter einen Act dieses Kalibers gewinnen konnten, gilt die Band doch als eine der Top Bands des Genres. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die Performance von “Little Gunnar ” Lidström, der für den eigentlichen Gitarristen der Band kurzfristig einspringen musste, und erst die zweite Show mit TRICKBAG spielte. Hut ab. Hätten wir es nicht gewusst, wir wären nie auf die Idee gekommen, dass der Mann erst vor kurzem die Songs der Band einstudiert hatte. Auch Kontrabassist Lars Näsman geizte nicht mit Show-Einlagen, und hob seinen Bass beispielsweise mal kurzerhand hinter seine Schulter um damit die energiebetonte Performance dieser Formation zu unterstreichen. Beeindruckt hat uns auch die tolle Stimme von Steve ” West” Weston an der Harmonica, der mit seinen Stimmbändern auch locker eine eigene Band fronten könnte.

 

 

 

 

Den Schlußpunkt des Abends setzte dann traditionsgemäß ein Jam der beteiligten Musiker, der das glückliche und zufriedene Publikum in die Nacht verabschiedete.

 

Abschließend bleibt zu sagen, dass man sich den österreichischen Festivalsommer nicht mehr ohne das Sommer Blues Festival vorstellen mag. Den Veranstaltern ist es gelungen, eine Veranstaltung mit dem gewissen Etwas abseits des Mainstreams ins Leben zu rufen, die dabei regionale Annehmlichkeiten mit nationalen und internationalen Künstlern perfekt in Szene zu setzen weiß. Dass man bei einem Open Air auch immer abhängig vom Wetter ist, steht außer Frage. Wenn es aber passt, so wie in den letzten beiden Jahren, dann ist die Kombination von Musik und Bademöglichkeit, so wie man es in St. Pölten geboten bekommt, kaum zu toppen.

 

 

 

Weiterführende Links:

www.mikastokkinen.com

www.stelluna.com

www.mojobluesband.com

www.trickbag.se